
Vanlife: TÜV und Wohnmobilzulassung
Wer seinen Van zum rollenden Zuhause umbaut, muss sich früher oder später mit dem Thema TÜV und Wohnmobilzulassung beschäftigen. Klingt bürokratisch – ist aber entscheidend, wenn du dein Vanlife-Projekt legal und sicher umsetzen willst.
1. Unterschiedliche Anforderungen – je nach Bundesland und Prüfstelle
Was viele nicht wissen: In Deutschland gibt es keine einheitliche Regelung für die Wohnmobilzulassung. Jedes Bundesland und sogar jede Prüfstelle – ob TÜV Rheinland, TÜV Süd, Dekra oder eine andere – legt die Anforderungen unterschiedlich streng aus.
Deshalb ist es wichtig, bereits vor dem Ausbau Kontakt mit einer Prüfstelle aufzunehmen und die konkreten Anforderungen abzustimmen. Sonst drohen am Ende böse Überraschungen, die Zeit, Geld und Nerven kosten – oder in unschönen Kompromisslösungen enden.
2. Tipp: Prüfstelle gezielt auswählen
Du kannst die Wohnmobilzulassung deutschlandweit durchführen lassen. Es lohnt sich also, eine Prüfstelle zu suchen, deren Vorgaben gut zu deinem Projekt passen – auch wenn du dafür ein paar Hundert Kilometer fahren musst.
3. Warum überhaupt Wohnmobilzulassung?
Warum nicht einfach den Van als Kastenwagen oder LKW lassen? Ganz einfach: Rechtlich ist das nicht zulässig, wenn ein Wohnraum fest im Fahrzeug verbaut wurde.
Zwar ist die LKW-Steuer günstiger, vor allem bei älteren Basisfahrzeugen – aber das Finanzamt wertet die Nutzung als Wohnmobil ohne Zulassung als Steuerhinterziehung. Die Strafen können empfindlich sein.
4. Sicherheit geht vor – auch wenn nicht alles geprüft wird
Eine Wohnmobilzulassung dient auch der Sicherheitsüberprüfung deines Ausbaus. Dazu gehören:
- Be- und Entlüftung des Fahrzeugs
- Fester Schlafplatz, Tisch, Stauraum, Kochgelegenheit (Festinstalliert)
- Elektrik (12V und 230V)
Unsere Erfahrung zeigt: Nur etwa 2 von 10 Prüfstellen prüfen die Elektrik wirklich sorgfältig. Trotzdem solltest du hier auf keinen Fall sparen – schon aus Eigenverantwortung.
5. Elektrik richtig umsetzen – für deine Sicherheit
- Am besten geprüfte Komponenten verwenden
- Kabel immer in Kabelkanälen verlegen
- 12V und 230V strikt getrennt führen – nie im gleichen Kanal!
- Alles ausreichend absichern (zusätzlich Gesamt-Notausschalter)
- 230V-Netz mit FI-Schutzschalter absichern
- Bei Unsicherheit: Fachkundige Beratung einholen
6. Wahl der Wohnmobilversicherung
Bei der Wahl der Versicherung für dein neues rollendes Zuhause solltest du nicht deinen langjährigen Versicherungsmakler anrufen. Zum einen sind die normalen Versicherungen die wir im Alltag benutzen meist viel teurer und haben auch noch deutlich schlechtere Leistungen.
Wir empfelen aus jahrelanger Erfahrung die RMV - Reisemobil Versicherung. Diese ist auf Camping Fahrzeuge spezialisiert und überzeugt nicht nur durch die günstigen Preise, sondern auch mit Leistungen und Service.
Sollte dein Fahrzeug bereits vor der Wohnmobilzulassung angemeldet sein, dann ist ein Versicherungswechsel nur zum ende des Jahres möglich. Hier solltest du über einen Kurz- oder Langfristigen Halterwechsel nachdenken um dann doch sofort den günstigeren Versicherungstarif nutzen zu können. Hierzu einfach das Fahrzeug auf eine Person deines Vertrauens (Lebens-Partner/in, Familie) ummelden (Kaufvertrag und Vollmacht wird benötigt).
Das kann bis zu 1500,- Euro im Jahr billiger sein. Und das bei deutlich besseren leistungen. Nach einiger Zeit könnt ihr euch dann überlegen ob ihr das Fahrzeug wieder auf dich anmeldet.
7. Was du für den TÜV brauchst!
Wenn Du zum TÜV fährst solltest du vorher einen Termin für die Wohnmobilabnahme vereinbaren, das es dafür bei den meisten Prüfstellen speziell geschulte Prüfer gibt. Du solltest die Fahrzeug-Papiere (Fahrzeugschein) mitnehmen.
Wenn dein Fahrzeug auch zur HU (Hauptuntersuchung) muss, empfehlen wir dir diese vorher und seperat zu machen. Wenn Du HU und Wohnmobilabnahme an einem Termin macht, fällt die Wohnmobilabnahme meistens deutlich schärfer aus.
Für die Wohnmobilabnahme benötigst du eine Wiegekarte deines Fahrzeugs mit amtlichen Kennzeichen. Das bedeutet das Du einen Beleg einer geeichten Wage für den Nachweiss des Leergewichts des Fahrzeugs brauchst. Solltest du in Deinem Fahrzeug Gas verbaut haben (z.B. zum kochen oder Warmwasser), benötigst du zusätzlich noch den nachweiss einer Gas-Prüfung (Dichtigkeit). Auch diese solltest du vor dem TÜV Termin machen. Die Wohnmobilabnahme selbst dauert in der Regel je nach Prüfer 10-30 Minuten. Dann wird noch der Prüfbericht geschrieben und fertig ist die Wohnmobilabnahme.
Aber mit dem TÜV alleine bist du noch nicht fertig. Nun musst du mit dem TÜV Prüfbericht und deinen Fahrzeug Papieren (Wichtig: Auch den Fahrzeugbrief mitnehmen), zum Straßenverkehrsamt. Dort wird dein Fahrzeug dann offiziel zum Wohnmobil umgeschrieben.
8. Unser Service für dich
Du willst auf Nummer sicher gehen? Dann nutze unsere Ausbau-Beratung! Wir besprechen vorab die Anforderungen deiner Prüfstelle mit dir, geben Tipps für deine Elektrik und schauen uns dein Fahrzeug per Video-Zoom-Call gemeinsam an.
Auf Wunsch bekommst du bei uns auch vormontierte System-Einheiten, die du nur noch ans Bordnetz anschließen musst – inklusive Anleitung.
Fazit: Die Wohnmobilzulassung ist Pflicht – aber mit guter Vorbereitung kein Problem. Kläre deine Anforderungen frühzeitig, denke an die Sicherheit und bau dein mobiles Zuhause so, dass es wirklich Freude macht!
Beratung: Planung und Ausbau
Wenn es der erste Ausbau ist gibt es entweder einen enormen Drang endlich mit dem Ausbau anzufangen, oder eine gewisse Grundangst etwas zu vergessen, oder etwas falsch zu machen. All das kann dir den Ausbau erschweren und zu Problemen führen die unnötige Kosten und höheren zeitlichen Aufwand verursachen. Da ist es gut wenn man vorab und auch beim Ausbau professionelle Beratung hinzuziehen kann. Wir stehen dir vor und während deines Van Projekts als dein Persönlicher Ausbau Coach zu Seite. Buche ein kostenloses Erstgespräch mit uns.